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Last Update - 23.11.03

Einleitung

Wenn man seinen Fuß auf Balis Boden setzt, betritt man eine andere Welt. Eine Welt, in der sich die tropische Natur verschwenderisch und üppig präsentiert, eine Welt, wo Lebensfreude und Leichtigkeit den Alltag der Menschen zu bestimmen scheinen.
Bali ist auch hinsichtlich der Religion eine Insel. Die westlichste der kleinen Sunda-Inseln ist die einzige der 17.500 Inseln Indonesiens, auf die Moslime keinen Einfluß ausüben konnten.
Während seine Umgebung überwiegend islamisch ist, hat sich auf Bali der Hinduismus behauptet, genauer gesagt der balinesische Hinduismus - eine Mischung aus Hinduismus, Buddhismus, Naturreligionen und Ahnenverehrung. Daß sich auf den Gebieten der Religion und Kultur indische und hindu-javanische Überlieferungen mit noch älteren, eigenständigen Elementen vermischt und bis zum heutigen Tag nahezu unverfälscht erhalten haben, macht das Geheimnis und die Einzigartigkeit Balis aus. Das tägliche Leben wurzelt fest in diesen alten Traditionen. 20.000 Tempel, unzählige Schreine,
Pavillons und Pagoden zeugen von der Anwesenheit der überirdischen Heerscharen und ihrem Gefolge von Geistern und Dämonen. Dazu die vielen Feiertage und Feste, die Tempel-Geburtstage, und Totenverbrennungen, die Familien- und Sippenfeste. "Insel der Götter", nennen die Einheimischen ihr Eiland voller Ehrfurcht.
Doch Balis Götter haben inzwischen Konkurrenz bekommen. Vor allem in den Ferienorten im Süden der Insel reiht sich ein Touristentempel an den anderen. Über eine Million Besucher pro Jahr verzeichnet das kleine Eiland, dessen bedeutendster Devisenbringer der Tourismus ist. Bei keinem religiösen Fest entlang der touristischen Hauptroute bleibt heute die Dorf- oder Glaubensgemeinschaft unter sich. Prunkvolle Leichenverbrennungen, Ereignisse von höchster religiöser Bedeutung werden von lokalen Reiseagenturen vermarktet. Kaum sind sie angekündigt, setzen sich hunderte von Touristen in Bewegung. Bei den Zeremonien drängen dann Scharen von Fotoamateuren oft genug die Angehörigen der Verstorbenen als Statisten an den Rand.
Doch wenn Besucher aus fremden Ländern diskrete Zaungäste beim Odalan bleiben, dem "Geburtstagsfest" des Tempels, empfangen die Einheimischen sie lächelnd und gewähren ihnen die Möglichkeit, hinter den Fassaden des Tourismus das authentische Bali zu entdecken.
Durch die touristische Invasion scheint Bali Gefahr zu laufen, seine Seele zu verlieren. Vielfach ist der Zauber der Insel bereits einer international genormten Tourismuskultur gewichen. Doch jenseits der Urlauberenklaven verläuft das Leben von Reisbauern und Tempelpriestern bis heute in jahrhundertealten Bahnen.
Nur wenige Kilometer abseits von Kuta und Legian, Sanur und Nusa Dua entfaltet Bali seinen exotischen Charme. Kleine verträumte Dörfer, reich geschmückte Tempel, neugierige Kinder, freundliche Dorfbewohner und eine malerische Reisfeldlandschaft - das ist das andere Gesicht der Insel. Bali, dieses Staubkorn auf der Weltkarte, beherbergt ein Kaleidoskop verschiedenster Welten, deren Zusammentreffen alle Sinne verwirrt. Im balinesischen Spannungsfeld zwischen Mythos und Moderne erwartet Besucher eine Fülle faszinierender, aber auch widersprüchlicher und irritierender Eindrücke.
Daß Bali keine "Insel der Glückseligen" ist, hat der 12. Oktober 2002 gezeigt, als kurz vor Mitternacht im beliebten Ferienort Kuta vor zwei gut besuchten Diskotheken ein Sprengsatz explodierte. Dem Terrorakt fielen fast 200 Menschen zum Opfer. Als Drahtzieher vermuten die Behörden Angehörige der radikal-muslimischen Organisation Jemaah Islamiyah, die Verbindungen zur Terrorgruppe El Qaida von Osama bin Laden unterhalten soll.
Das Attentat scheint das Ende vom Paradies eingeleitet zu haben. Doch die Balinesen, in deren religiösen Vorstellungen zerstörerische Dämonen allgegenwärtig sind, haben gelernt mit Katastrophen umzugehen. Sie sind sich sicher: Wenn sie den Göttern ihre Opfergaben darbringen, steht der Insel wieder eine glückliche Zukunft bevor.
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