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Last Update - 23.11.03

Rio de Janeiro

Am 13. September 2000 gegen 20:30 Uhr startet Flug 743 von München nach São Paulo und Rio de Janeiro.
Nach 12 Stunden landen wir in den frühen Morgenstunden in São Paulo und nach knapp 2 Stunden Stop geht es nach Rio weiter. Dort ist ein Transfer gebucht, der uns vom Flughafen zum Hotel Royalty an die Copacabana bringt.
Bereits am frühen Vormittag können wir unser Zimmer mit Aussicht auf einen Teil des in Rio immer präsenten Stadturwalds beziehen.
Und dann geht's auch gleich mal an den Strand.
Die Sonne brennt nicht schlecht und nach 2 Stunden sieht der Gringo aus wie ein gekochter Hummer. Und die Brandung ist so stark, daß einen die Wellen fast von den Füßen reißen, obwohl kaum Wind geht.
Eine Lektion in Sachen Kriminalität haben wir auch gleich erhalten und ziehen um einige Dollar ärmer wieder ins 500 m entfernte Hotel ab. Unsere Vorhaben so viel wie möglich auf eigene Faust zu unternehmen wird somit untergraben und wir beschließen in Rio vornehmlich an geführten Touren teilzunehmen.
Also buchen wir für den Abend an der Rezeption einen Besuch des Fußballspiels Flamengo Rio de Janeiro gegen Goias. Wir werden mit einem Bus am Hotel abgeholt und eine Tourguide begleitet uns bis zu unseren Sitzplätzen im Maracana-Stadion, mit einem Fassungsvermögen von 150.000 Zuschauern das größte Stadion der Welt. Das Spiel endete 3:1 für Flamengo und unter den geschätzten 30.000 Zuschauern herrschte ausgelassene Sambastimmung. Eine Blaskapelle heizte in unserem Block den Massen kräftig ein. Und auch das Spiel konnte sich sehen lassen: Gelbe und rote Karten, kaum taktische Zwänge und ein wahnsinniges Tempo, das beide Teams über die 90 Minuten gingen. Gegen 23:30 waren wir wieder im Hotel.
Am nächsen Tag tauschten wir ein paar Real und buchten im angeschlossenen Reisebüro gleich wieder eine Tour für den Nachmittag. Mit Bus und Zahnradbahn wollten wir auf den berühmten Corcovado fahren. Auch hier holt uns wieder ein Bus direkt vor dem Hotel ab. Zuerst klappern wir weitere Hotels in Copacabana und Ipanema ab. Eigentlich ist es gar nicht so weit bis zur Talstation der Zahnradbahn, aber die Fahrt durch die verwinkelte und verkehrsplanerisch in der Steinzeit stehen gebliebene Stadt dauert eine Ewigkeit. Dort steht auch gleich ein Zug bereit und durch den Dschungel fahren wir in etwa 15 Minuten auf den 710 m hohen Gipfel des Corcovado. Trotz des etwas trüben Wetters genießen wir eine tolle Aussicht auf die Stadt. Einfach Wahnsinn! Noch am späten Vormittag war der Corcovado von Copacabana aus noch nicht mal zu sehen.
Richtung Norden erkennen wir das Maracana-Stadion, im Osten den Zuckerhut mit den Stadtteilen Flamengo und Botafogo und Richtung Süden erstrecken sich die endlosen Strände von Copacabana, Ipanema und Leblon sowie die Lagune und die Rennbahn. Rio hat von der Natur alles erhalten, was zu vergeben war. Doch wenn man durch die Straßen läuft und etwas genauer hinschaut, hat man nicht allzu viel draus gemacht.
Tags drauf wollen wir auf den Zuckerhut fahren. Wieder mal ohne einen einzigen Real in der Tasche machen wir uns auf den Weg, denn alle Wechselstuben hatten samstags und dann auch sonntags geschlossen. Das letzte Geld hatten wir abends zuvor in einem kleinen Restaurant in Steak und Bier umgewandelt.
Entlang der Copacabana bummeln wir in nördlicher Richtung und kommen nach etwa 5 km an der Talstation der Seilbahn auf den Zuckerhut an. Das Bezahlen mit US$ macht keine Probleme und ein paar Minuten später sind wir bereits an der Mittelstation angelangt. Dort steigen wir gleich in die nächste Kabine und dann sind wir auch schon oben. Es empfängt uns ein relativ kalter Wind und die Aussicht ist etwas durch tiefhängende Wolken beeinträchtigt. Aber die Sicht bessert sich allmählich uns so kommt doch noch ein paar schöne Fotos zustande.
Tags darauf wollen wir eine der Rio vorgelagerten tropischen Inseln besuchen, aber der Typ im Reisebüro rät uns davon ab. Das Wetter soll schlecht werden. Und es wurde auch schlecht. Den ganzen Sonntag schifft es und man konnte nur in Hotel und Kneipen rumhängen. An der Copacabana wurde wie an jedem Sonntag die nordwärts führende Straße für den Straßenverkehr gesperrt, aber das hätte es heute nicht nötig gehabt. Nur ein paar Unentwegte gingen irgend einer Form der sportlichen Betätigung nach. Selbst die sonst allgegenwärtigen Straßenhändler hatten sich verzogen, die den Touristen spätestens an seinen Birkenstock-Gesundheitssandalen erkennen und ihm dann allerlei Mist andrehen wollen. Die ganze Palette ist da vertreten: T-Shirts, Sonnenbrillen, Erdnüsse, Autoschilder, Getränke usw.
Am Montag bringt uns ein taxiähnliches Gefährt zum Flughafen. Selbst bei den Einheimischen werden im allgegenwärtigen Stau die Türen per Zentralverriegelung geschlossen. Der Preis liegt bei 40 Real, also gut 50 DM und ist ok. Die gelben Taxis sind etwas billiger, ziehen dann aber am Flughafen ein Blatt Papier aus der Tasche und fordern noch einmal den gleichen Fahrpreis für die Rückfahrt in die Stadt. Dann ist man mit 70 Real dabei! Bestätigen können wir das nicht, es wurde uns aber beim Transfer vom Flughafen zum Hotel so von unserem Chauffeur erzählt.
Der Flieger nach Salvador da Bahia geht natürlich nicht wie geplant sondern erst 1½ Stunden später. So haben wir wieder eine Menge Zeit auf einem eher langweiligen Flughafen.

Salvador da Bahia

Nach knapp zweistündigem Flug kommen wir am frühen nachmittag in Salvador an und nehmen gleich ein Taxi, das uns für 20 Real zum Hotel Catussaba bringt. Hier beziehen wir unser Zimmer ohne Pool- und Meerblick. Das war in der gebuchten Kategorie einfach nicht drin. Aber die gesamte Anlage ist fantastisch direkt am Ozean gelegen. Am Swimmingpool gibt es eine kleine Bar. Und dort wiederum kühle Getränke, die vom Preis her auch nicht abgehoben sind. Ein Bier kostet 2 und ein Caipirinha 3,50 Real. Das ist ok, da im Kühlschrank auch noch eine Flasche Johnny Walker für diverse Drinks bereit steht.
So kann man den ganzen lieben langen Tag abhängen, mal ein Bierchen, mal ne Runde im Pool drehen oder auch mal in den warmen Atlantik steigen.
Große Ausflüge sind nicht geplant, es ist nur Faulenzen angesagt. Morgens gibt es ein üppiges Frühstücksbüffet, das dann bis zum Abend vorhält und dann ist schon wieder Büffetzeit. Von 19 bis 23 Uhr kann man sich den Magen nach Herzenslust vollschlagen. Dazu ein kühles Bierchen in der lauen Abendluft - so läßt es sich leben.
Aber einen Ausflug unternehmen wir dann trotzdem: Mit dem Bus fahren wir nach Salvador da Bahia, der alten Hauptstadt Brasiliens.
Am Mercado Modelo werden wir abgesetzt und haben nun 4 Stunden Zeit um durch die historische Altstadt Pelourinho zu schlendern. Mit dem Fahrstuhl fahren wir in die Oberstadt und beginnen unseren Rundgang, der nach 2 Stunden vor einer Kneipe bei einer Flasche Heineken endet. Das Weltkulturerbe ist ziemlich heruntergekommen. Die meisten der Kirchen sind vom Schimmel befallen, sicherlich auch ein Tribut an das feuchtwarme Klima.
Dagegen müssen ganze Straßenzüge mit Stahlgerüsten gestützt werden, um ein Umkippen der Häuserruinen zu verhindern. Aber dazwischen taucht auch immer mal ein restauriertes Gebäude auf. Dieses läßt natürlich die anderen dann noch schäbiger aussehen. Aber das Ganze hat schon seinen Reiz, auch wenn man von oben mehr "ausgebombte" Ruinen als bewohnbare Häuser ausmacht.
Aber was heißt schon bewohnbar: Selbst in den schlimmsten Ruinen hausen noch Menschen und haben es allemal besser als der zerlumpte Mann, der einen Karren aus alten Autofelgen scheppernd über das Pflaster der Altstadt zog.
Am späten Nachmittag fahren wir mit dem Bus ins Hotel zurück und für den Rest des Aufenthalts ist dann nur noch relaxen angesagt.
Ein geplanter Shoppingausflug fällt dem allgemeinen Unwohlsein zum Opfer, das mir den letzten Urlaubstag verhagelt.
Und dann sind die insgesamt 10 Tage auch schon wieder vorbei. Am 23. September fliegen wir über São Paulo zurück nach München, wo wir am Nachmittag des Sonntag ankommen...
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