Home      Reisen      Fotos      Grußkarten      Infos      Gästebuch           Sitemap         

Last Update - 17.03.04

Anreise
Nach wenigen Stunden Schlaf klingelt der Wecker. Aber im Urlaub ist das nur halb so schlimm als wenn man auf Arbeit gehen muss. Also fahren wir gegen 2:15 Uhr los. Bei Pfaffenhofen läßt uns eine Staumeldung die Autobahn verlassen, aber es wäre wohl nicht notwendig gewesen. Doch sicher ist sicher!. Wir fahren mit dem Auto bis zum Terminal, laden die Monsterrucksäcke aus und Klaus bewacht sie. In der Zwischenzeit bringen wir das Auto zum Parkplatz P41 in München. Hier kann es die nächsten Wochen überwintern. Wie immer fährt uns der Shuttlebus genau vor der Nase davon. Also heißt es erst mal 20 Minuten auf den Nächsten zu warten. Dann geht es mit dem Bus zum Terminal zurück. Das Ganze dauerte zwar etwas, aber wer hat schon frühmorgens Lust, einen 25 kg schweren Rucksack zu tragen. Dazu kommt noch eine weitere Tasche, wo das Zelt drin ist und der Tagesrucksack.
Mit diesen Gepäckstücken mal 3 auf einem Wagen traben wir zum Check-In von British Airways. Wir sind so fast die ersten, die Richtung München einchecken. Der Angestellte teilt uns seelenruhig mit, daß die Wahrscheinlichkeit gering sei, unser Gepäck am gleichen Tag in Quito in Empfang nehmen zu können. Das bliebe immer in Miami hängen. Schöne Aussichten!
Der Abflug erfolgt dann wieder mit einer knappen Stunde am frühen morgen. Das Enteisen der Maschine hat so lange gedauert. In London erhalten wir natürlich nicht gleich eine Landeerlaubnis und kreisen über der Stadt - wie so viele andere auch!
Das hat natürlich zur Folge, dass es mal wieder knapp wird mit dem Weiterflug. Und die Wege sind in London von einem Terminal zum anderen zeimlich weit. Doch Glück gehabt: Ich entdecke eine BA-Angestellte mit einem Schild Miami in der Hand. Wir werden mit einem kleinen Shuttlebus abgeholt und direkt zum Terminal gefahren.
Dann gibt es erneut Verspätung, aber nur ½ Stunde, ehe der Jumbojet Richtung Miami abhebt.
Die nächste Hürde dann in Miami, das wir pünktlich erreichten: Alle Passagiere, auch die Transitreisenden, müssen durch die Immigration. Das heißt, Foto machen, Fingerabdrücke nehmen und Kurzinterview. Die Schlangen sind lang und werden immer länger. Und die verbleibende Zeit bis zum Weiterflug nach Quito wird immer kürzer. Aber auch hier kann Abhilfe geboten werden: Eine American Airlines Angestellte sammelt die Passagiere nach Quito und bringt alle zu einem anderen Schalter - Special Services, eigentlich für Behinderte gedacht, öffnen auch für uns.
Anschließend hetzen wir wieder zum Flugsteig: Aber die Maschine ist nicht da. Sie ist ganz einfach kaputt! Und wir müssen auf Ersatz warten. Eine aus Cancun ankommende Maschine wird im Eilverfahren gereinigt und ist dann startbereit für uns. In Quito bekommen wir gleich unser Gepäck! Erleichterung! Dann geht es ganz fix: Vor der Ankunftshalle warten viele Taxis und für 6$ fährt uns ein Kleinbus ins Zentrum der Stadt. In einem kleinen Hostal in Le Mariscal finden wir auch eine ganz nette Unterkunft und nach einem Absacker namens Johnny Walker fallen wir todmüde ins Bett.
Quito und Otavalo
Was tun mit einem angefangenen Freitag in Quito? Zuerst wollen wir unsere Kreuzfahrt zu den Galapagosinseln buchen.
In Deutschland schien es uns zu teuer und so versuchen wir unser Glück hier vor Ort. Als Obergringo ohne ein gescheites Wort Spanisch zu sprechen machen wir uns auf den Weg.
Aber bereits beim ersten Büro bekommen wir ein gutes Angebot gemacht: Fünf Tage auf der Encantada mit Besuchen auf Santa Cruz, Rabida, Bartolome, Genovesa und Plaza Sur. Also werden die Geldgürtel gleich um ein paar Hundert Dollar erleichtert. Die Flüge werden meiner Kreditkarte belastet und um einiges ärmer genehmigen wir uns im Internetcafe "Papaya.net" erst mal ein kühles Bier auf den ganzen Schreck.
Außer Ausgaben haben wir nichts in der Hand: Zwei Rechnungen, aber weder einen Flugschein, eine Bordkarte oder einen Coupon für die Kreuzfahrt.
Tags darauf fahren wir mit dem Bus zum Indiomarkt nach Otavalo.
Illiniza Norte (5126m)
Der Morgen verspricht Wetterbesserung: Die Sonne scheint und die Quito umgebenden Berge sind zu sehen. Da haben wir wohl einen guten Tag erwischt, um unsere Tour zum Illiniza zu starten. Mit dem Taxi fahren wir bis zum Terminal Terrestre und nehmen dort den nächsten Bus Richtung Machachi. Die Rucksackmonster verschwinden im Bauch des Gefährts und ab geht die Fahrt. Zuerst durch die südlichen Bezirke Quitos und dann auf der Panamericana bis nach Machachi.
Doch so richtig wissen wir nicht, was wir jetzt machen sollen. Zuerst wollen wir zum Corazon, doch der "Annäherungsplan" ist nicht jedermanns Geschmack. Wir hatten ja auch zu wenig Zeit gehabt, uns darüber einen Kopf zu machen. Vielleicht doch gleich zum Illiniza? Die Frage beantwortet sich aber von selbst, als wir zusammen mit einem deutschen Pärchen eine Camioneta mieten, die uns bis zum Illiniza Parkplatz fahren wird.
Auf der hinteren Ladefläche sitzend brettern wir über die Panamericane, ehe der Fahrer dann rechts nach Chaupi abbiegt. Damit wird die Fahrt etwas ruhiger, denn die Straße trägt nicht gerade 1A Charakter. Bei einem kurzen Stopp ist noch schnell ein Foto gemacht: Die Spitzen der beiden Illinizas hüllen sich aber in Wolken.
Nachdem noch die Nationalparkgebühr bezahlt ist, fährt uns der Pick-up bis auf 3.900 m Höhe zum Parkplatz hinauf. Da sollte der restliche Aufstieg eigentlich keine weiteren Probleme bringen. Aber erstens kommt es immer anders als man zweitens denkt! Als ich meinen Rucksack schultern will bekomme ich ihn kaum hoch! Das war des Guten wohl doch etwas zu viel...
Aber jetzt müssen wir da durch. Mit dem gesamten Gepäck quäle ich mich (was sagen denn da die anderen dazu?) bis auf über 4.300 m Höhe hinauf. Wie lange das dauerte möchte ich lieber nicht sagen. Selbst Donnergrollen konnte mich nicht zu einem schnelleren Schritt bewegen. Und das will schon etwas heißen. Wer im Hochgebirge ungeschützt schon mal ein Gewitter mitgemacht hat, weiß, wovon ich rede. Aber das Unwetter verzog sich glücklicherweise und hinter einem schönen großen Felsbrocken fanden wir einen guten Platz zum Zelten. Ich hatte die Schnauze gestrichen voll...
Tags darauf unternehme ich zusammen mit Zimmi eine Kurztour bis hinauf zum Refugio auf 4.800 m Höhe. Am eigentlichen Einstieg zum Illiniza Norte drehen wir trotz guten Wetter aber um, denn erstens ist es schon etwas spät, zweitens haben wir nicht alle Ausrüstung mit und drittens war Klaus im Camp geblieben um sich noch etwas zu akklimatisieren. Also wieder runter und das Ganze am nächsten Tag noch einmal.
Natürlich erwischten wir wieder "schönes" Wetter. Im Nieselregen stiegen wir bis zur Hütte - diesmal schon 20 Minuten schneller als am Vortag - und warteten dort erst mal, ob sich am späten Vormittag vielleicht doch noch das Wetter bessert. Aber weit gefehlt: Es nieselte munter weiter. Nachdem noch zwei junge Polen in der Hütte ankamen, entschieden wir uns doch für den Gipfel. Wir marschierten los. Die anderen Beiden holten uns bald ein und gemeinsam stiegen wir dann bis zum Gipfel hoch. Aus dem Regen wurden bald Graupel und Schnee, der Fels immer glatter und es war höchste Vorsicht angesagt.
Oben angekommen war die Sicht natürlich Null. Ich habe nicht mal ein Foto gemacht und hoffe nun auf eine Leihgabe. Der Abstieg ging dann wesentlich flotter vonstatten. Aber man musste schon auf der Hut sein, denn es war wirklich "arschglatt". Gegen Abend hörte der Regen endlich auf und für den morgigen Abstieg schien alles in Butter. Die beiden Polen wollten ihren Abholer Wladimir dazu bringen, uns tags darauf auch am Parkplatz abzuholen.
Das hat zumindest theoretisch auch geklappt, denn der vormittags aufsteigende Hüttenwirt sagte uns, daß Wladimir noch bis 12 Uhr auf uns warten würde. Alles wurde in Windeseile zusammengepackt und das Ganze natürlich wieder im strömenden Regen. Also wieder ein paar Kilo zusätzlich! Die Camioneta von Wladimir haben wir aber trotzdem verpasst! 10 Minuten zu spät... Er hatte leider nicht bis 12 Uhr gewartet und wir konnten nicht schneller. Also müssen wir bis runter nach Chaupi absteigen: Das sind jetzt noch einmal 10 km. Es regnet, regnet und regnet! Nach ein paar Kilometern erwischen Klaus und Peter (die sich eigentlich verlaufen hatten) doch noch den Wladimir, der in einer naheliegenden Ranch seinen Pick-Up reparieren ließ.
Dafür ließen wir uns auch gleich bis nach Latacunga fahren. Das war zwar nicht gerade billig (45$ plus die 10$ für die nicht ganz geglückte Abholung vom Illiniza Parkplatz), aber in Chaupi wollten wir nicht auch noch einmal übernachten.
Baños
Nach unserer Ankunft in Latacunga müssen wir erst mal unsere ganzen Sachen trocknen; im Zimmer und auf dem Balkon werden Klamotten und Zelt aufgehängt. Es sieht aus wie in einer Rumpelkammer. Also wird schnell etwas Trockenes angezogen und dann nichts wie weg. Zu Fuß machen wir uns daran, die etwa 70.000 Einwohner beherbergende Hauptstadt der Provinz Cotopaxi zu erkunden.
Aber viel gibt es da nicht zu erkunden. Die Stadt ist sehr laut und schließlich landen wir in einem kleinen Hotelrestaurant. Ein paar Bierchen der Marke »Pilsener« und eine große Parillada (Grillplatte) lassen den verregneten Tag dennoch gut ausklingen. Wie im Reiseführer vermerkt werden gegen 22:00 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt.
Am nächsten Tag lassen wir uns mit dem Taxi zum Indiomarkt nach Saquisili fahren. Der wird als wesentlich authentischer beschrieben als der »Touristenmarkt« in Otavalo. Und so war es auch. Zuerst landeten wir auf dem Viehmarkt. Hier war allerlei Getier zu sehen: Kühe, Schafe, Schweine, Ziegen und Lamas. Leider waren wir schon etwas spät dran und es begann bereits die »Verladung« der Tiere. Zumeist wurden sie einfach auf die bereit stehenden Autos geworfen. Im hohen Bogen ging es durch die Luft und es erfolgte eine zumindest weich erscheinende Landung auf den Artgenossen. Am frühen Vormittag fahren wir wieder zurück nach Latacunga und beschließen, morgen weiter nach Baños zu fahren und den Cotopaxi noch etwas auf uns warten zu lassen. Abends stürzen wir uns wieder ins Nachtleben der Stadt...
Im Hotel »Tilipuli« können wir unser Berggepäck unterstellen und machen uns mit nur leichtem Sturmgepäck auf den Weg nach Baños. Zuerst laufen wir zum Busbahnhof und da steht der Klotz auch schon in der Ferne: Der Cotopaxi zeigt uns sein eisgekröntes Haupt! Was machen wir nun - wollen wir jetzt doch zum Berg? Aber wir bleiben bei unserem Entschluss und nehmen den erstbesten Bus nach Ambato. Für 1$ pro Person fährt der Bus bis zum Terminal Terrestre, wo wir dann in einen anderen Bus nach Baños umsteigen wollten. Das hat aber nicht so ganz geklappt, denn in Ambato streikten die Taxifahrer und blockierten alle Zufahrtstraßen. Also war mal wieder Laufen angesagt! Und das in einer unbekannten Stadt mit 250.000 Einwohnern. Dann hat uns aber doch ein Pick-up aufgelesen und für 75 Cent zum Terminal Terrestre gebracht.
Aber dort war tote Hose! Nicht ein Bus zu sehen! Schließlich fanden wir einen netten Burschen, der uns für ein paar Dollar Richtung Baños erst mal zu einem anderen Busbahnhof fahren wollte. Aber auch dort ging nichts weiter und da wollte er uns plötzlich mit seiner alten Klapperkiste für 30$ bis nach Baños hinunterfahren. Schließlich wurden 20$ + 5$ für Sprit draus und ab ging die Fahrt.
Aber der Kerl hat sich das Geldverdienen etwas einfacher vorgestellt: An der Straßensperre vorbei und weiter! Aber so lief es nicht. Er kam nicht vorbei und die Wege wurden immer abenteuerlicher. Dann hatte er ganz schön zu kurbeln, um über schlimmste Feldwege wieder zurück auf die Panamericana zurück zu finden. Selbst die Einheimischen konnten manchmal keinen richten Rat geben. Aber schließlich gelang das Unternehmen und nach mehr als zwei Stunden waren wir in Baños angekommen. Der Fahrer hatte einen dicken Hals als er sein Geld nahm und brauste davon. Eigentlich wollte ich die alte Klapperkiste noch mal fotografieren. Aber so schnell wie der weg war bekam ich den Apparat nicht aus der Tasche gezogen!
Eine Unterkunft hatten wir uns im Reiseführer bereits ausgesucht: »Plantas y Blanco« Jetzt konnten wir uns erst mal ins Getümmel stürzen, denn in Baños war anders als in Latacunga ganz schön was los! An jeder Ecke fand sich ein Touroperator – seriös oder nicht, war nicht zu erkennen. Und Kneipe an Kneipe! Nachmittags stopften wir erst mal eine Pizza in uns hinein und abends genehmigten wir uns noch ein paar Bierchen in einer kleinen Bar mit Blick auf die »Meile«. Natürlich schüttete es wieder wie aus Kübeln!
Für den nächsten Tag planten wir einen Ausflug zur »Virgen Maria« und auf den »Bellavista Mirador«. Nach anfänglichem Sonnenschein hatten wir bald wieder unser gewohntes Wetterpech: Matsch, Schlamm und Regen! Da half nur eines: Wir brauchten ein festes Dach über dem Kopf - wenn möglich mit Bierausschank. Das haben wir dann glücklicherweise auch bald gefunden. Aber der Regen hörte trotzdem nicht auf. So ging es auf schlammigen Wegen wieder nach hinunter in den Ort. Die sandfarbene Hose hatte nun schwarze Hosenbeine bekommen! Also Waschen! Im Cafeteria des Hostal gab es noch ein kühles Bier -während es draußen nur eines gab: Regen, Regen und nochmals Regen!
In einer kleinen Agentur buchten wir eine Rafting-Tour der Kategorie III+ auf dem Pastaza Canyon. Aber aus dem Rafting-Trip wurde nichts für mich. Ich hatte früh Fieber und ging deshalb nicht mit. Also pennte ich bis über den Mittag hinaus und erst am Nachmittag machte ich mich zur Cafeteria auf um dort ein paar Colas zu trinken. Peter und Klaus kamen dann auch von der Tour zurück und hatten noch leuchtende Augen. Muss schon eine Messe gewesen sein. Geld gab es zwar für mich nicht zurück, aber ich hätte am nächsten Tag die Chance, auch noch zu fahren, wenn es mir wieder besser gehen sollte.
Gegen Abend konnte ich mich dann endlich aufrappeln um mit den anderen Essen zu gehen. Fürs Raften nicht gesund genug liehen wir uns dann aber auch keine MTB aus, denn auf dem Weg zur Verleihstation begann es gegen 11 Uhr wieder zu schiffen. Als dann am Nachmittag die Sonne durchkam, hatten wir die Lust am Radeln verloren. Das Fieber war zwar wieder weg – dafür kam jetzt der »flotte Otto« in seiner ganzen Pracht zum Ausbruch.
Tags darauf fuhren wir über Ambato wieder nach Latacunga zurück. Wir hatten es auf den Cotopaxi abgesehen, da laut Internet schöneres Wetter angesagt war. Der Fahrer fuhr wie eine gesengte Sau (120km/h), der Motor heulte und brüllte und durch die offenen Fenster wurden die gesamten Abgase der Straße ins Innere des Busses gesaugt. Beim Aussteigen hatte ich richtige Kopfschmerzen. Aber wir haben es überlebt und trabten wieder zu unserem Hotel »Tilipulo«.
Da waren wir also wieder in unserem geliebten Latacunga – laut, stickig und heiß!
Im gegenüber liegenden Büro von »Selvanieve« buchten wir unsere Tour zum Cotopaxi. Mittwoch hoch, eine Nacht im Zelt, dann kommt der Guide nach und nach kurzer Ruhe wollten wir in der Nacht zum Freitag aufsteigen. So weit, so gut. Kosten: 190$. Nur der Klaus wollte das nicht so! Ihm wäre es lieber, erst mit dem Guide hochzukommen. Natürlich konnte ihm geholfen werden. Er kommt erst am Donnerstag hoch und übernachtet dort in der Hütte. Wir im hoch getragenen Zelt.
Abends haben wir uns noch eine Parillada genehmigt und pünktlich um 22:00 Uhr wurden wieder die Bürgersteige hochgeklappt.
Cotopaxi
Um 9:30 sind wir am Büro der Agentur und zusammen mit zwei Franzosen klettern wir auf den Jeep. Die klobigen Rucksäcke werden auf das Dach verfrachtet. Ohne festzubinden versteht sich! Wie sollen sie auch runterfallen - sie sind einfach zu schwer.
Über die Panamerikana verlassen wir Latacunga in nördlicher Richtung. Nach 30 km erreichen wir den kleinen Ort Lasso und biegen dort ab. Am Eingang zum Nationalpark Cotopaxi dürfen wir dann auch gleich löhnen: 10$ Eintritt pro Person ist ein akzeptabler Preis, auch wenn die Einheimischen mit 2$ deutlich besser wegkommen.
Bevor wir am Parkplatz in fast 4600 m Höhe ankommen besuchen wir noch ein kleines Museum über den Park. Neben geografischen und geologischen Themen erhält man dort auch einen Einblick in Flora und Fauna der Region.
Am Parkplatz, den der Jeep über eine Vielzahl von Serpentinen erreicht hat, ist die Luft schon ganz schön dünn. Die Rucksäcke werden vom Auto geholt und dann setzen wir uns in Bewegung. Aber bereits auf den ersten Metern zur Hütte, die zum Greifen nahe schien, merke ich, dass es mit meiner Konstitution nicht so weit her ist. Ich habe mich tüchtig plagen müssen, um nach oben zu kommen. Da ahnte ich eigentlich schon, dass es mit dem Gipfel nichts werden würde. Zu schwer fiel mir das Gehen nach meiner fiebrigen Erkältung mit Durchfall.
Ich habe mich die gerade mal 200 Höhenmeter hoch gequält, obwohl der Rucksack nicht zu schwer war und ich auch keine Probleme mit der dünnen Luft hatte. Natürlich schreitet man aufgrund der Höhe nicht so aus wie am Elbufer – aber so ein Schleichen hatte ich bei mir noch nie erlebt. In den Beinen war einfach keine Kraft! Als ich oben anschnaufte war bereits das Zelt aufgestellt und Peter kam mir entgegen um mir den Platz zu zeigen. Sein Angebot mir den Rucksack zu tragen lehnte ich natürlich ab – die letzten paar Meter wollte ich auch noch packen.
Der Berg war herrlich frei und genau über uns befanden sich riesige Hängegletscher. Ein Erdbeben können wir jetzt nicht gebrauchen! Nach Tee, Suppe und einer Spaghetteria konnten wir noch ein paar Seiten lesen ehe es dunkel wurde. Dann fielen auch schon die Augen zu. Zum Glück musste ich nachts einmal raus und war überwältigt vom Sternenhimmel. Dazu Vollmond! Der machte es richtig hell und 60km in der Ferne konnte man das Lichtermeer der 2 Millionen Metropole Quito ausmachen.
Morgens tun meine Knochen wieder weh, dazu der Dünnpfiff! Keine guten Voraussetzungen einen knapp 6000m hohen Berg zu besteigen. Wir gehen zum Gletscher hoch um die Steigeisen zu testen und Wasser mitzubringen. Aber bereits auf diesen paar Metern hinke ich hinterher wie eine alte Oma. Mit dem Gipfel wird es nichts und ich sage es auch Peter. Die beiden sollen heute Nacht ohne mich gehen. Ich will ihnen die Tour nicht vermasseln. Nachmittags kommt Klaus mit dem Guide nach oben. Wir sehen sie vom Parkplatz aus losgehen und ohne einmal zu pausieren kommen sie oben an. Wir kochen wieder unsere Süppchen und Klaus isst in der Hütte. Peter klettert dann gegen Mitternacht aus dem Zelt und macht sich auf die Socken. Ich wäre gerne mit – aber es hat einfach keinen Sinn!
Nachts werde ich auch wieder wach und es bietet sich das gleiche Panorama wie in der Nacht zuvor. Der Gletscher funkelt im Mondlicht. Dann morgens gegen 7 Uhr bin ich aufgestanden und habe Tee gekocht, um den Beiden etwas Heißes anbieten zu können, wenn sie wieder unten sind. 9:00 Uhr waren sie wieder unten. Geschafft! Gegen Mittag hatten wir schließlich zusammengepackt und gingen dann zum Parkplatz runter. Da flutschte es wieder.
Dann geht es mit dem klapprigen Jeep wieder zurück nach Latacunga: Die Stadt empfängt uns mit Lärm, Lärm und nochmals Lärm! Nach den Tagen der totalen Ruhe taten einem gleich die Ohren weh. Nachmittags orderte ich in einem kleinen Cafe ein Super-Lomito! Riesig und schlecht! Der Fehlkauf des gesamten Urlaubs.
Teufelsnase
Heute starten wir mit dem Bus Richtung Rio Bamba. Ziel sind die Teufelsnase und eventuell noch eine Tour zum Chimborazo.
Dort mieten wir uns in ein kleines Hotel namens „El Tren Dorado“ ein. Das liegt in der Nähe des Bahnhofes, wo es ab 15:30 Zugtickets zur Teufelsnase geben soll. Bis dahin vertreiben wir uns die Zeit mit einem Bummel zum „Parque 21. Avril“, aber von der umliegenden Bergwelt konnten wir aufgrund tief hängender Wolken nichts sehen. Chimborazo, Tungurahua und Altar hüllen sich in dunke Wolken.
Dann kauften wir die Tickets für den Bus nach Alausi (2,50$), denn der Zug fuhr nicht ab Rio Bamba, denn er war mal wieder kaputt. Aber wir sind nicht so richtig schlau aus dem Ganzen geworden. In Alausi sollen wir dann Tickets für den Schienenbus bekommen, der anstelle des richtigen Zuges fahren soll. Die Stadt an sich ist nicht so der Hit – also gings noch auf ein Bier in unser kleines gemütliches Hotel.
Tags darauf sind wir zeitig aufgestanden, haben gefrühstückt und sind dann zum Bus gelaufen. Das Wetter war wieder scheußlich. Mit dem Bus fuhren wir in knapp zwei Stunden bis nach Alausi. Auf der Fahrt war von den umliegenden Bergen natürlich wieder nichts zu sehen gewesen. Dann das Wunder - in Alausi besserte sich das Wetter – wir hatten keinen Regen mehr!
Der Busschaffner wollte die Tickets für uns besorgen, was natürlich wieder eine ganz komplizierte Angelegenheit war. Anstelle des Zugs fuhr rumpelte ein einzelner roter Triebwagen heran. Doch für uns war um 11 Uhr kein Platz! Es war eine Sonderfahrt für ein paar Edeltouristen. Also weiter warten! Tickets hatten wir ohnehin noch keine. Dann hieß es: 12:45 geht es los! Wir bekamen unsere Tickets und hatten noch über eine Stunde Zeit. Doch was sollten wir in diesem Kaff noch anfangen? Da war dann noch ein kleiner Aussichtsberg: Also nichts wie hoch. Oben angekommen kam natürlich der Triebwagen angefahren. Also wieder runter gehetzt! Aber wieder nicht unsere Fahrt...
Noch einmal eine Stunde warten!
So langsam geht es einem auf den Zeiger. Schließlich war es soweit und wir standen in Reih und Glied um einen der begehrten Plätze auf dem Dach zu ergattern. Hat auch geklappt! Das Sitzkissen kostete noch einmal 1$ Extra. Und ab ratterte der Zug. Schnell noch hinsetzen und die Birne einziehen, denn die Stromleitungen hängen manchmal sehr tief!
Die Fahrkarten wurden dann während der Fahrt vom stehenden Schaffner kontrolliert, der auch immer mal den Kopf einziehen musste, wenn wieder eine frei hängende Stromleitung kam. Hätte man ja auch beim Einsteigen machen können. Aber das wäre schlicht zu einfach gewesen...
Dann rumpelten wir die Schlucht hinunter. Ist schon ein geiles Gefühl: Die Beine baumeln über dem Abgrund! Tief darunter der Fluss. Ist ein gutes Fotomotiv! Durch Zufall haben wir auch noch die richtige Seite erwischt. In Fahrtrichtung rechts.
Dann sind wir an der Teufelsnase. Der Zug musste 2x umsetzen, um die 100 Höhenmeter im Zick-Zack zu überwinden. Ist schon ein Meisterwerk, das vor 100 Jahren gebaut wurde. Unten angekommen wendet der Triebwagen auf einem toten Gleis und nach kurzem Aufenthalt werden die Plätze gewechselt: Dach nach innen und Innen aufs Dach hoch. In "Schleichfahrt" geht es dann wieder nach oben, denn die Gleise sind nicht zusätzlich mit einer Zahnstange ausgerüstet, um das Klettern zu erleichtern.
Nach 1¾ Stunden sind wir dann auch schon wieder oben angekommen, besteigen den Bus nach Rio Bamba und kommen dort zwei Stunden später an. Morgen fahren wir erst mal wieder nach Baños runter.
Baños II
Mit dem Taxi fahren wir zum Terminal und steigen in den erstbesten Bus ein. Kurz nach der Abfahrt beginnt es wieder schlimm zu schütten. Die Straße ist eine einzige Pfütze. Die Fahrt wird etwas teurer, denn der Bus fährt über Ambato.
Wir ziehen wieder in "unserem" Hostal ein. Zusammen bleiben wir eine Nacht - Klaus und Peter wollen Dienstag zum Chimborazo, ich bleibe aber in Baños zurück. Eine organisierte Tour für die Beiden hatte ich telefonisch bereits aus Rio Bamba bei der Agentur Selvanieve in Latacunga gebucht, die uns schon zum Cotopaxi gebracht hatten.
Peter und Klaus sind dann um 13 Uhr losgefahren, denn sie mussten ja noch ihr Berggepäck in Latacunga holen. Ich bin hoch zum Mirador Tungurahua gelaufen, nicht ganz muss ich sagen, denn die Sicht war etwas bescheiden.
Tags darauf unternahm ich eine Mountainbike-Tour in den Pastaza Canyon. Zweimal musste ich durch einen unbeleuchteten Tunnel und ich war froh meine Stirnlampe dabei zu haben, die ich auf "Blinken" eingestellt hatte. War nicht ganz ungefährlich, denn erstens war es ziemlich eng und zweitens war er recht lang. Mehr als einmal presste ich mich an die Tunnelwand, um einen größtmöglichen Abstand zu den Autos entstehen zu lassen.
Mit dem Bus fahre ich anderentags nach Latacunga zurück, bin gegen 13:45 dort, wo ich bereits Peter und Klaus im Hotelzimmer finde. Mit den Beiden hatte ich eigentlich erst später gerechnet! Aber schlechtes Wetter bescherte ihnen kein Gipfelglück.
Wieder einen Tag später: Mit einer ziemlichen Klapperkiste fahren wir nach Quito, kommen am Terminal Terrestre im strömenden Regen an und nehmen ein Taxi nach Quito Neustadt. 3$ waren ausgemacht und als wir die geforderten 8$ nicht zahlen wollen rückt der Lump unser Gepäck nicht raus. Wir standen also im strömenden Regen und mußten dann doch zahlen! Was sollten wir auch anders machen?
Bei Sangay Tours holen wir unsere Tickets nach den Galapagosinseln und die Coupons für die Kreuzfahrt ab. Tags darauf fahren wir mit dem Linienbus für 50Ct. zum Äquatordenkmal "Mitad del Mundo".
Galapagos Inseln
Galapagos über Guayaquil nach Baltra, auf Boot und ab zum ersten Spot (Seeschildkröten, Rochen, Pelikane, Blaufußtölpel, Iguanas und Flamingos) und Übernachtung an Bord der Encantada Rabida (Seelöwen, Schnorcheln), Weiterfahrt nach Bartolome (Aussichtsberg, Weißspitzenhaie, Schnorcheln) und Übernachtung an Bord Genovesa (Seevögel, Schnorcheln) und Übernachtung an Bord Plaza Sur (Seevögel, Seelöwen, Landleguane), dann Santa Cruz mit Charles Darwin Station und Übernachtung an Land in Puerto Ayoro. Santa Cruz (Landschildkröten) und Rückflug nach Quito Altstadt Quito Rückflug Quito – Miami – London London – München und Autobahnfahrt durch eine verschneite Winterlandschaft nach Hause
Info Special